"CHIEN HONG" SCHULE DEUTSCHLAND

"Qi"

 

"Qi" (氣) bedeutet im chinesischen wörtlich übersetzt "Gas", wird aber auch für den Atem und für Energie bzw. die sogenannte "innere Energie" verwendet.

Im Daosimus steht es als ein zentraler Begriff für das "alles Durchdringende und Begleitende", die vitale Energie oder Lebenskraft. Nach dieser Vorstellung entstand die Welt aus dem ursprünglichen Qi (Yuan-Qi), in dem Yin & Yang noch vermischt / vereint waren. 

Besondere Bedeutung kommt  auch nicht nur dem Qi selbst, sonder auch seinem Fließen zu. Fließendes Qi der Sonne regt Pflanzen zum Wachstum an, das Qi des Leberkreises verteilt das Blut im Körper.

Qi wird auch, wie die Kampfkünste auch, in ein "inneres Qi" (innerer Atem - Nei-Qi) und in ein "äußeres Qi" (äußerer Atem - Wai-Qi) unterteilt

[ebenso gibt es im Kung Fu die Unterteilung in Nei-Gong - "innere Künste" (Taiji Quan, Bagua, Baji Quan, ...) und Wai-Gong - "äußere Künste" (Hung Gar, Choy Lay Fut, Shaolin Quan, ...)].

Nei-Qi wird während der Geburt aus dem Yuan-Qi (Ur-Qi) aufgenommen und muss nach daoistischer Lehre im Laufe des Lebens aufgebaut und geformt werden. Wai-Qi ist die Energie die wir von außen aufnehmen, also z. B. die Luft, die wir einatmen.

Durch das Üben des Qi Gong (dt. Qi-Arbeit / Atem-Arbeit) soll durch die Bewegungen und vor allem die richtige Atmung das innere Qi zirkulieren und auch gelenkt werden können.

In der modernen daoistischen Denkweise (also auch in der heutigen TCM) steht das Qi für die Tätigkeit des neuro-hormonellen Systems, also dem Funktionieren und Zusammenspielen von Nerven- und Hormonsystem.

 

In der TCM wird das Qi als generelle Lebensenergie angesehen. Diese in ihren natürlichen Zustand zu bringen ist das Grundprinzip der TCM. Das Qi fließt nach dieser Lehre direkt unter der Haut in sogenannten "Funktionskreisen" auf genau definierten Bahnen (Meridiane). Krankheiten entstehen demnach durch verminderten oder unterbrochenen Fluss des Qi, Mangel an Qi oder verbrauchtes und nicht abgeleitetes Qi. Die 5 Säulen der TCM helfen dabei, diesen Fluss wiederherzustellen, Verbrauchtes zu erneuern und Fehlendes zu ersetzen.

 

Qi und die Kampfkünste:

Der Begriff bzw. die Idee des Qi ( jap.: "Ki", kor.: "Gi") kommt in allen asiatischen Kampfkünsten vor. Zum einen Bedingt durch deren Verwandtheit untereinander, wie auch der engen kulturellen und philosophischen Verbindungen der jeweiligen Länder. 

Meist geht es hier um das Erlernen einer bewussten Kontrolle des Qi um es im Kampf nutzbar zu machen. Zum anderen soll durch das Trainieren an sich das Qi und sein Fließen harmonisiert werden (siehe: "5 Säulen der TCM" - Gesundheitsaspekt). 

Durch spezielle Techniken und Übungen (z.B.; Hei Gong im Hung Gar) wird es dem Kampfkünstler möglich, sein Qi auf bestimmte Körperbereiche zu konzentrieren, es dort anzusammeln und zu stärken, um diesen entsprechenden Bereich z.B. gegen äußere Gewalteinwirkungen (sei es im Kampf (passiv) oder bei Bruchtests (aktiv) u.ä.) zu schützen. Auch kann durch ein starkes, trainiertes Qi die Wahrnehmung und Aufmerksamkeit des Kämpfers soweit geschärft werden, das er gegnerische Aktionen frühzeitig einschätzen und in gewissem Sinne "vorhersehen" kann.

 


zurück

Kung Fu Zwickau  |  info@kungfuzwickau.de